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1890 – 1939


Am 01.Mai 1890 wurde durch den Zusammenschluss von 41 Bewohnern aus dem Dorf Witzeeze die Freiwillige Feuerwehr des Ortes gegründet. Zu den bekannten Gerätschaften wie Steigleitern, Einreißhaken, Hakenleitern, Feuerpatschen, Löscheimern und Signalhörnern wurde noch im 19.Jahrhundert eine Handdruckspritze angeschafft. Diese konnte durch eine Menschenkette mit Hilfe von Ledereimern mit Wasser aus nahegelegten Gewässer oder Brunnen gefüllt und über die Druckkolbenpumpe zum 30m entfernten Strahlrohr gepumpt werden. Sie wurde mit vier Mann betrieben.

Zur damaligen Zeit besaß die Pumpe noch Holzräder, die in den 50er Jahren durch Luftreifen ersetzt wurden. Die kleine Handdruckspritze setzte man bei Klein- oder Entstehungsbränden zur schnellen Brandbekämpfung ein. Hierzu reihte sich noch im 19. Jahrhundert eine größere Saug- und Handdruckspritze des Herstellers Nagel und Sohn aus Schleswig ein, die an den Wasserentnahmestellen der Linau in Stellung gebracht wurde. Zur damaligen Zeit existierte zum heutigen bekannten Verlauf der Linau, ein zu den Wirtschaftsgebäuden parallel verlaufender Wassergraben. Die Spritze wurde durch acht Mann betätigt. Über eine Saugleitung wurde das Löschwasser über einen Druckbehälter in eine bis zu 120 Meter lange Druckleitung zur Einsatzstelle befördert. Die Pumpe hatte eine Förderleistung von ca.170-190 Liter pro Minute. Die Strahlweite am Strahlrohr betrug ca.25m. Im Jahre 1905 wurde ein Schlauchwagen für die Feuerwehr gekauft, wodurch die Druckleitung auf 225m erweitert werden konnte.




Die Freiwillige Feuerwehr gehörte ab 1934 als 2.Löschzug dem Löschbezirk Pötrau an. Weitere Wehren in diesem Bezirk kamen aus Pötrau, Büchen, Fitzen, Schulendorf und Bröthen. Zum Ende des 19. Jahrhundert hatte Witzeeze eine Brandlast von 60 Wohnhäusern bewohnt mit ca.400 Einwohner. Die Außenbezirke Dückerschleuse und Brockmühle gehörten zum Dorf dazu. Die Mannstärke der Wehr variierte zwischen 35 und 40. Das erste Gruppenfoto der Freiwilligen Feuerwehr Witzeeze entstand im Verwaltungsjahr 1902/03. Ein Verwaltungsjahr der Feuerwehr dauerte zur damaligen Zeit immer von Mai bis April des folgenden Jahres. In dieser Zeit wurden 8 bis 9 Übungen abgehalten, die auch teilweise morgens zwischen 7 und 8 Uhr stattfanden. Danach ging es zur Arbeit auf die Felder und örtliche Handwerksbetriebe. Die Übungsinhalte und Übungsobjekte wurden regelmäßig protokolliert.

Parallel wurden die jährlichen Generalversammlungen in den Kontrollbüchern festgehalten, in denen auch der Mitgliederstand namentlich festschrieben wurde. Die Einnahmen und Ausgaben sind in den Büchern dargestellt, so dass der Schriftmeister neben dem Hauptmann der zweitwichtigste Mann der Wehr war. Zur Erkennung eines Feuerwehrmannes wurden Uniformen und Lederhelme bereits zur Gründung 1890 getragen. Beides stammte aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Zusätzlich erhielten die Kameraden einen Leibriemen. Die Kosten für Gerät und Kleidung wurde von der Wehr und deren Mitglieder selbst getragen, da die Wehr zum Selbstschutz der eigenen Gebäude der Kameraden gegründet wurde. Der Jahresbeitrag wurde mit 2 Mark beziffert. Die Gemeinde förderte die Feuerwehr jährlich mit 150 Mark.

Im Jahr 1911 wurde erstmals das Gerätehaus gegenüber von Familie Wöhl-Bruhn erwähnt, welches zur damaligen Zeit noch keinen Turm hatte. Durch die Elektrifizierung von Witzeeze wurde dann am Gerätehaus ein Turm zur Aufnahme eines Transformators angebaut. Diesen Trafo brachte man in den sechziger Jahren in einem Strommast gegenüber dem Feuerwehrhaus unter, so dass der Turm des Gerätehauses zur Trocknung der Schläuche frei wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hing man die Schläuche am Giebel der Fachwerkscheune von Familie Wöhl-Bruhn zur Trocknung auf. In der Folgezeit schaffte man eine Motorspritze des Herstellers Eisenwerke Fischer aus Görlitz an. Das Baujahr dieser Pumpe mit 400l Fördermenge wurde mit 1927 angegeben. Ob diese Pumpe auch in diesem Jahr oder später angeschafft wurde, ist nicht ganz eindeutig. Zu dieser Pumpe gehörte auch ein Anhänger mit 350m Schläuchen. Die Pumpe hatte vom Hersteller die Typenbezeichnung „Retterin“ und wurde zusammen mit den Schlauchhaspeln vermutlich auf einen einachsigen Ziehwagen befördert. Beide Pumpen zusammen hatten somit eine Förderleistung von zusammen 600l pro Minute, sie mussten jedoch unabhängig voneinander aufgebaut und betrieben werden.

Die ersten Wehrführer waren:

Heinrich Thöl 1890-1893
Franz Piehl 1894-1901
Heinrich Bruhn 1902-1933
Julius Schulz 1934-1935

1939 – 1972

Die Mannstärke sank während des 2.Weltkrieges teilweise auf unter 20 Mann. Landwirte, die für die Lebensmittelerzeugung wichtig waren, wurden vom Fronteinsatz verschont und konnten so den Brandschutz im Dorf aufrechterhalten. Im Jahre 1942 musste die große Saug-Handdruckspritze an das Militär übergeben werden. Nach Überlieferung sollte diese in die Ukraine an die Ostfront gebracht werden, jegliche Spur über den Verbleib ging verloren. Die motorbetriebene Spritze des Herstellers Fischer-Görlitz ist zum Ende des Krieges an die Siegermächte verloren gegangen. Das einzige Einsatzmittel zur Brandbekämpfung mit Wasser war die 60l Handdruckspritze, die der Wehr bis heute erhalten ist. Der Schlauchwagen war zwar weiter im Bestand, hatte jedoch keine Verwendung mehr, da für eine Wasserförderung über eine lange Wegstrecke keine Pumpe zur Verfügung stand. Durch eine Sammlung des Dorfes von Lebensmitteln konnte 1946 eine gebrauchte DKW Tragkraft-Motorspritze zusammen mit einem geschlossenen, hölzernen Anhänger aus dem Hamburger Umland angeschafft werden. Der Anhänger konnte über einen Trecker zur Wasserentnahme und zur Einsatzstelle gezogen werden. Musste es schneller gehen, so konnte dieser auch mit Muskelkraft gezogen werden. 1963 wurde dieser Anhänger durch einen gebrauchten Tragkraftspritzen-anhänger aus dem Jahr 1949 aus der FF Schnakenbek ersetzt.




In den fünfziger Jahren wurde das Flussbett der Linau zwischen der Brücke am Schmiedeberg und dem Einlauf zum Kanal für den Bau der neuen L200 begradigt, wodurch der Wasserspiegel im Jahresdurchschnitt sank. Daher war in den trockenen Sommermonaten eine Wasserentnahme am Schmiedeberg nicht mehr möglich. Aus diesem Grunde wurde der Antrag zum Bau einer Zisterne in der Ortsmitte vom Gemeinderat genehmigt. Die 60.000l fassende Zisterne wurde im Jahr 1958 durch Eigenleistung fertig gestellt. Der Saugstutzen wurde zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet. 1960 ertönte erstmals eine Sirene im Dorf und 1963 kam eine zweite hinzu. Schon zu Beginn der Einführung der Sirene wurde diese jeden Samstag um 12 Uhr mittags per Handauslösung durch den jeweiligen Wehrführer geprüft. Dazu wurde extra ein Alarmschalter im Hause Juhl und später auch Niemann installiert. Auf telefonischem Weg wurden diese beiden Hauptmeldestellen benachrichtigt. Weitere Nebenmeldestellen wurden mit dem jährlichen Übungsbuch bekannt gemacht. Somit verschwand die über 70 Jahre existente Alarmierung über Horn und Kirchenglocke. Zu Beginn der sechziger Jahre verschwand die hochgeknöpfte Uniform und es wurden die offenen Uniformröcke mit schwarzem Schlips eingeführt. Auch die Lederhelme waren schon lange ausgemustert und durch ehemalige neulackierte Stahlhelme der Wehrmacht ersetzt.

Die Einsatztauglichkeit der DKW Tragkraftspritze wurde in dieser Zeit sehr stark angezweifelt, weshalb im Jahr 1965 der Antrag einer Neubeschaffung zum 75-jährigen Jubiläum gestellt wurde. Für ca. 5000 DM wurde eine Magirus Tragkraftspritze mit Zubehör zur Wasserentnahme und Abgabe beschafft. Die alte Tragkraftspritze wurde 1968 auf der Generalversammlung für 100 DM an Wilhelm Hahn versteigert. Bei der Brandserie 1982/83 wurde diese Tragkraftspritze in der Brandruine Hahn wiederentdeckt und der Wehr zurückgeschenkt.




Während der Restauration in den Jahren 83/84 hat sie ein letztes Mal Wasser gepumpt. Seitdem ruht das Pumpwerk. 1964 wurde zur besseren Wasserentnahme eine Stützmauer die Linau am Schmiedeberg gebaut, sodass ein höherer Wasserstand an der Mauer entstand. Da der Heideblock in den sechziger Jahren weiter ausgebaut wurde, konnte man mit der vorhandenen Schlauchlänge von 250m zu diesem Straßenzug keine Wasserversorgung von der Linau aus aufbauen. Deshalb wurde 1967 der Antrag zum Bau einer weiteren Zisterne im Bereich der heutigen Zufahrt in den Uhlenhorst beantragt. Da zur gleichen Zeit eine kreisweite Fahrzeugmotorisierung der Wehren innerhalb von 5 Jahren in der Planung des Kreiswehrführers Peters stand, wurden die Finanzen für die zweite Zisterne nicht genehmigt. Als Ausgleich für die Zisterne wurden damals die notwendigen Schläuche für eine Wasserversorgung in den Heideblock beschafft.

Ein neues Einsatzfahrzeug für die Wehr bedeutete auch einen Neubau eines Gerätehauses im Ortskern. Bevor aber das neue Gerätehaus stand, musste das alte Gerätehaus 1962 noch mit einem neuen Dach und 1968 mit einer hinteren Stützmauer versehen werden. Im Jahr 1971 wurden die Gelder für das neue LF8 mit Vorbaupumpe beantragt und das neue Fahrzeug konnte noch zum Ende des Jahres 1972 auf der Generalversammlung der Wehr übergeben werden. Die eigenen Kosten betrugen damals 44.250DM. Nach der Planung des Gerätehauses und dem Richtspruch am 25.10.1972 durch jeweils Walter Puls konnte am 19.05.1973 die Schlüsselübergabe des neuen Gerätehauses gefeiert werden. Der Eigenanteil der Baukosten betrug damals auf 57.600DM.

Wehrführer dieser Zeit waren:

Paul Niemann sen. 1936-1953
Karl Juhl jun. 1954-1971

1972 – 1994

Mit der Motorisierung der Feuerwehrfahrzeuge im Ort wuchs auch die Vielfalt der Einsatzgerätschaften und damit auch die Anforderung an den Feuerwehrmann. 1972 wurde die Kreisfeuerwehrzentrale gegründet und die einheitliche Ausbildung der Feuerwehrmänner konnte in den Räumlichkeiten der ehemaligen Schule in Elmenhorst beginnen. So konnte jeder Feuerwehrmann seine Karriere über die Grundausbildung, sowie den Funk- und Maschinistenlehrgang starten. Bis zu diesem Zeitpunkt absolvierten nur vereinzelt Kameraden diese Lehrgänge in Harrislee bei Flensburg absolviert. Neben der Ausbildung befand sich die Schlauchpflege in Geesthacht und später auch Ratzeburg.




Eine Zentralisierung des Schlauchbestandes der einzelnen Kreiswehren verlagerte sich auf den Kreis. Hierzu wurden die gebrauchten verunreinigten Schläuche durch einen Servicewagen des Kreisfeuerwehrverbandes vor Ort getauscht. Auch das Zeitalter der Einsatzkommunikation über Funk wurde zu diesem Zeitpunkt eingeführt. Außerdem entstanden die Kreiszüge der Feuerwehrbereitschaft. Witzeeze erhielt die Zugführung des 3.Zuges mit Schwarzenbek und Müssen in der 3.Feuerwehrbereitschaft. Dadurch erhielt der Opel Blitz 1974 ein Telefunken 4m-Band Funkgerät. Die Einsatzkoordination wurde über die Kreisfeuerwehrzentrale durchgeführt. Im Jahre 1977 wurden durch die Anschaffung von drei 2m-Band Funkgeräten auch die Befehlsverteilung an der Einsatzstelle erleichtert. Die Magirus Tragkraftspritze 8/8 wurde im Opel Blitz mitgeführt, so dass der Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ausgemustert wurde und für historische Ausstellungen seitdem seine Verwendung findet.

1974 wurde das erste Mal über die Anschaffung von Atemschutzgeräten diskutiert. Der individuelle Kauf durch die Gemeinde wurde ausgesetzt, da damals eine Anschaffung über das Amt Büchen in Betracht gezogen wurde, jedoch aber letztendlich in sich verlief. Im Jahre 1980 wurde parallel zur 750 Jahrfeier Witzeezes auch der 90. Geburtstag der Feuerwehr mit Tanz und Musik gemeinsam mit der Dorfbevölkerung gefeiert. 1982 hat sich die Personalstärke der Wehr erheblich nach oben verbessert. Mit der historischen Neuaufnahme von 13 Anwärtern wurde das Wort „Personalmangel“ für die nächsten 30 Jahre nicht mehr in der Wehr gehört. In den achtziger Jahren verabschiedete sich auch die Uniform mit Rang- und Ausbildungsabzeichen als Dienstanzug. Es wurde nach und nach die orangene Einsatzjacke sowie auch eine Anzahl von 20 Wetterschutzjacken von der Gemeinde finanziert. Auch der Stahlhelm wurde durch einen leichteren Aluminiumhelm ausgetauscht.



1987 erhielt die Wehr PA80 Atemschutzgeräte des Herstellers Dräger. Die Grundplatte ist noch heute im Einsatz, jedoch wurden in den Jahren 2009 und 2015 die technischen Komponenten auf neuesten Stand der Technik umgerüstet. Auf Grund der steigenden Zahlen im Feuerwehrbedarfsplan und auch der Ansiedlung des ersten Pflegeheims, musste über ein weiteres Einsatzfahrzeug nachgedacht werden. Anfang des Jahres 1989 konnte eine TLF16/25 mit 2500l Wassertank des Herstellers Bachert auf Mercedes Rundhauber in der nördlichen Gemeinde Leck besichtigt und am 6.März 1989 konnte das Fahrzeug an die Wehr übergeben werden. Dadurch wurde der zweite Stellplatz im Gerätehaus belegt.

Da sich nun ein wasserführendes Fahrzeug im Gerätehaus befand, wurden, um unnötige Heizkosten im Winter zu vermeiden, die Rolltore in Eigenleistung zusätzlich isoliert. Da der Platz allerdings auch eng wurde, fanden Gerätschaften wie der Tragkraftspritzenanhänger im alten Gerätehaus Platz. Die große Haspel mit 300m Schlauch war nach wie vor für den örtlichen Einsatz im Gerätehaus einsatzbereit. Das Einsatzgebiet der Haspel beschränkte sich auf die drei möglichen Wasserentnahmestellen, der Zisterne und der Linaubrücken am Schmiedeberg und der Feldmark Richtung Lütau. Die PA-Geräte wurden im TLF mitgeführt. Am Wochenende zum 10.08.1990 fand der 100. Geburtstag der Feuerwehr Witzeeze mit großem Kommers und Spektakel vor dem Gerätehaus statt.

Zum Ende dieser Epoche vergrößerte sich 1994 die Zahl der aktiven Mitglieder auf die historische Größe von 51 Kameraden. Seitdem sank aber in den folgenden Jahren durch den demografischen Wandel die Schlagkraft der Wehr auf 35-40 Einsatzkräfte.

Wehrführer dieser Zeit waren:
Paul Niemann jun. 1972-1993

1994 – 2022

Durch die spürbare Enge im Gerätehaus und der Lagerung der Einsatzkleidung in den privaten Haushalten sollte ein Anbau diese Problematik lösen. Der Anbau wurde mit dem ersten Spatenstich am 06.06.1994 gestartet und konnte am 27.05.1995 übergeben werden. Es wurden 44 Spinte in Eigenleistung sowie eine Mehrzweckküche realisiert. Zeitgleich erhielt der Bewirtungsbereich im Schulungsraum eine gebrauchte Küche mit Tresen, die die Geselligkeit bei den Veranstaltungen im Gerätehaus förderten. Die Einsatzkleidung aus orangener Einsatzjacke und Aluminiumhelm wurde erweitert um eine Einsatzhose, Sicherheitsgummistiefel und Lederhandschuhe. Die bis dato zur Uniform gängige Ski- oder Bergmütze wurde ausgemustert und jeder Kamerad erhielt eine Schirmmütze.




Nach Fertigstellung des Gerätehauses musste aber über weitere Bedarfe diskutiert werden. Die Magirus-TS entsprach nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen und auch die Zuverlässigkeit nach 30 Jahren Einsatz wurde in Frage gestellt. Aus diesem Grund wurde 1996 die Tragkraftspritze Fox 1 des Herstellers Rosenbauer gekauft. Parallel zu diesem Kauf planten der Gemeinderat und die Feuerwehr die Finanzierung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs. Im September 1997 wurde das neue LF8/6 auf Mercedes 714 vom Hersteller Schlingmann abgeholt und durch einem in neuem Freizeit-T-Shirt ausgekleideten großen Empfang begrüßt werden. Da Zuschüsse nur für Normfahrzeuge mit entsprechender Normbeladung fließen, mussten diverse Anschaffungen wie ein Notstromaggregat, Motorsäge und Einsatzbeleuchtungsgerät noch bis zur Fahrzeugübergabe umgesetzt werden.

Da ein zuvor geleisteter Bergungseinsatz bei der Versicherung finanziell entschädigt werden konnte, wurden hiervon das Notstromaggregat mit Beleuchtungsgerät bezahlt und die Anschaffung dieser Gerätschaften konnte zum Jahreswechsel 1996/97 vollzogen werden. Der erste Einsatz für diese technischen Geräte war das kurzfristige Kiessee-Eisvergnügen im Januar 1997. Der ausgemusterte Opel Blitz wurde an die Gemeinde Bantin bei Zarrentin verkauft. Die Ausrüstung der Feuerwehr war für die örtlichen Belange ausgezeichnet aufgestellt, da im gleichen Jahr auch das Hydrantennetz durch die zentrale Wasserversorgung aus Büchen ausgebaut wurde. Die persönliche Ausrüstung der PA-Träger für den Innenangriff hatte sich technisch weiterentwickelt und so wurden aus Sicherheitsgründen im Jahr 2001 Hupf-Überjacken für die Atemschutzgeräteträger gekauft. In dieser Zeit stieg die Zahl der Atemschutzgeräte-träger begünstigt durch die stetigen Beitritte junger Kameraden auf die Personenzahl von 18. Eine schlagfertige Gruppe ist gewachsen, die auch bei überörtlichen Einsätzen gerne angefordert wurde.



Im Jahr 2002 wurde die große Schlauchhaspel gegen eine baulich kleinere 2-Mann Haspel ausgetauscht, was zusätzlichen Platz im Anbau des Gerätehauses brachte und die hinter den Fahrzeugen befindlichen Spinte konnten komplett in den Anbau verlegt werden. Der Anreiz die Schlauchhaspel auf einem Fahrzeug zu führen war groß. Das Konzept einer Tragkraftspritze zunächst mit dem LF8/6 zur Wasserentnahmestelle zu fahren, war nicht ganz rund. Das TLF mit dem Baujahr 1965 konnte noch seinen 40. Geburtstag in Witzeeze feiern, stand aber im Wehrvorstand zur Debatte, da 2006 ein zum Verkauf stehendes LF16/12 sehr reizvoll erschien. Durch die schnelle Bereitstellung der Finanzen in Höhe von 9200 Euro konnte das 25 Jahre alte Fahrzeug bei der Feuerwehr Wentorf b. Hamburg ausgelöst werden. Wünsche, wie die mitgeführte Haspel und die Verladung der TS Fox 1 auf dieses gebraucht erworbene Fahrzeug, konnten das neue Angriffskonzept der Wehr zur vollen Zufriedenheit erfüllen.

So konnte das LF8/6 für den Erstangriff mit möglicher Menschenrettung zu 100% genutzt werden. Nach der Fahrzeugübergabe am 23.09.2006, war eine in sich homogene Fahrzeugbestellung im Gerätehaus zu finden. Die Sicherheit der Feuerwehrkameraden im Innenangriff unter schweren Atemschutz wurde weiter verbessert. Die bestehende Hupf-Sicherheit durch Überjacken wurde durch die Finanzierung von weiteren Hupf-Überhosen in 2008 optimiert. 2 Jahre später wurden auch die verschlissenen orangenen Wetterschutzjacken ausgemustert und alle restlichen Kameraden wurden mit den Hupf-Überjacken ausgestattet, so dass die Wehr wieder ein optisch einheitliches Bild darstellte. Viele Kameraden verzichteten in der folgenden Zeit auf die Sicherheitsgummistiefel und kauften sich aus privaten Mitteln Lederstiefel. 2012 entschied der Wehrvorstand, dass Lederstiefel zum Standard der Wehr werden. Seitdem können alle Feuerwehrkameraden auch bei längeren Einsatzzeiten vom besseren Tragekomfort profitieren.

Das 2006 gebraucht angeschaffte LF16/12 wurde für eine Laufzeit von 12-15 Jahren geplant. Anfang 2018 ergab sich die Möglichkeit ein gebrauchtes LF16/12 der Feuerwehr Stadt Lauenburg zum Ende des Jahres zu erwerben. Nach ausführlichen Beratungen waren sich Feuerwehr und Gemeinderat schnell einig und es wurde von der Stadt Lauenburg gekauft. Das alte Fahrzeug wurde in private Sammlerhände verkauft. Das neue LF16/12 wurde für den gleichen taktischen Einsatzwert ausgerüstet. Zusätzlich erhielt es noch weitere technische Beladung für die Lichterzeugung.

Ende 2019 wurde unsere Einsatzkleidung grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt. Als Ergebnis wurde der Bedarf eines einheitlichen Schutzanzuges mit aktuellen Standard nach Norm erarbeitet. Nach Bearbeitung im Gemeinderat wurde eine Ausschreibung mit anschließender Bestellung noch im Herbst 2020 durchgeführt, so dass die Einsatzabteilung im März 2021 eingekleidet wurde. In der Folgezeit wurden Anfang 2022 weitere Einsatzgerätschaften wie eine Wärmebildkamera und neue Atemschutzgeräte für den Austausch der alten PA-Geräte von 1987 angeschafft. Im Juli 2023 folgten 40 Feuerwehrschutzhelme Typ SafeGuard des Herstellers Dräger.
Im Jahr 2015 stand vom 26.-27.September das große Festjubiläum zum 125.jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Programm. Mit großem Kommers, einem Tag der offenen Tür mit Spielprogramm für die junge Familie, einer geschichtlichen Museumsausstellung, sowie einem öffentlichen Festtag mit Biergarten- und Tanzstimmung wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert.

Wehrführer dieser Zeit waren/sind:

Johann Frerichs 1994-1999
Heinz Schumacher 2000-2004
Thorsten Lange 2005 – 2022
Benjamin Schmahl seit 2023

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